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1. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 25

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 25 — zogen sich anfangs von Monfalcone (am Höriatifchen Meere) über Görz den 3sonzofluß entlang bis ins Gebirge bei Flitsch, und weiter in den Alpen, ungefähr längs der Grenze, bis ins Drtler-Gebiet. Der Hauptangriff der Italiener unter dem General C adorna richtete sich auf die Görzischen Lande. Dort, an der Karsthoch-fläche von Doberdo und an dem Gorzer Brückenkopf sind, außer vielen Linzeikämpfen, bis zum August 1917 elf große Schlachten am Isonzo geschlagen worden. Rlle ohne nennenswerte Erfolge, aber mit den entsetzlichsten Verlusten für die angreifenden Italiener, deren Leichen sich vor den österreichischen Stellungen zu Bergen türmten. Die (Österreicher harrten aus, fast verschmachtend in der Glut der wasserlosen Steinwüste, im Verwesungsgeruch der Totenhügel. 3n ohnmächtiger Wut haben die Italiener zuletzt die Stadt G örz, die sie doch erlösen wollten, durch vieltägiges Geschützfeuer in Trümmer gelegt, welche die Österreicher zuletzt aufgaben. In den Alpen konnte es zuerst zu keiner großen Schlacht kommen, weil die (Österreicher aus Mangel an Truppen sich auf die Verteidigung der (Bebirgsstellungen beschränken mußten. tdohl aber fanden eine Menge kleiner (ftebirgskämpfe statt, in denen auch Tiroler Standfchützen halfen, wie zur Seit von Andreas Hofer. (Erst im Mai 1916 drangen die Österreicher zwischen (Etsch und Brenta mit starken Kräften vor und trieben die Italiener vor sich her. Schon waren sie der (Ebene nahe, schon bedrohten sie das italienische Isonzoheer im Rücken, da brach Anfang Juni der große russische Angriff in Galizien los (s.nr.z, 10). Die Truppen wurden dort gebraucht, der Angriff in Tirol mußte abgebrochen werden. Die italienische Kolonie Tripolis ist unterdessen, bis auf die Küste, wieder in die Gewalt der eingeborenen arabischen Stämme gekommen. 2. Die italienische Niederlage. 3m (Oktober 1917 sollte, so vermeinten die Italiener, eine zwölfte Isonzo-jchlacht sie an das Ziel ihrer Wünsche bringen: nach Triest. Aber es kam ganz anders. Am 24. (Oktober durchbrach ein neu* gebildetes deutsches Heer, unter dem General Otto von Below, zusammen mit österreichisch-ungarischen Truppen, die italienische Stellung in den Iulischen Alpen zwischen $litsch und Tolmein. 3n ungestümem Schwung erkämpften sie schwierige Kuppen und

2. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 279

1910 - Düsseldorf : Bagel
279 so schwach an Zahl und wurden im Kampfe auch noch oft so in sich zerrissen (Heyde), daß der Ring nicht zu schließen war. Mit Weibern, Kindern, ja mit den Herden konnten die Hereros deshalb ostwärts abziehen, und erst die energische Verfolgung Deimlings, der sie in das Sandfeld der Omaheke trieb, führte ihren vollen Untergang herbei. Aehnlich ging es mit der Umschließung Hendrik Witbois, der nach diesen Kämpfen losschlug. Er sollte bei Gr. Nabas umstellt werden. Die Angriffe der Abteilung Meisters waren anstrengend bis zum Wahnsinnigwerden, und als diese Schar endlich zurückweichen mußte, wurde auch das Vorgehen Deimlings und Lengerkes zwecklos. Witboi entkam zwar, wurde aber später nochmals im Westen bei den Achab-bergen gestellt und starb endlich an einer hier erhaltenen Wunde. In ähnlicher Weise entwischte zuletzt auch Morenga, als er in den Karras bergen umringt wurde, die Abteilung Kirchners aber zurückschlug. Später wurde der unermüdliche Morenga, der im Kaplande einen neuen Einfall vorbereitete, von den Engländern erschossen. So wurde der Widerstand nach und nach gebrochen. Der Krieg hatte außerordentlich viel an Gut und Blut gekostet, zeitigte aber auch Erscheinungen erfreulicher Art. Nicht genug, daß die deutschen Krieger in ganz ungewohnten Verhältnissen sich so kriegstüchtig erwiesen, wie nur je zuvor, hatten sie auch das fremde, angeblich wertlose Land schätzen und lieben gelernt. Drum wollten sie in überraschend großer Zahl es gar nicht wieder verlassen. Viele blieben und halfen nun es wirklich erschließen. Und auch auf die Heimat wirkten die Ereignisse gewinnend. Man fand, daß das Land, in welches die vertriebenen und so hart geprüften Farmer fast alle wieder zurückkehren wollten, doch seinen Wert haben müsse. Man prüfte unbefangener die Möglichkeiten der Nutzbarmachung und fand mancherlei Arbeitsfelder. Hier werden jetzt Herden für Liebigsche Unternehmungen gezüchtet, dort wird in schnell wachsendem Maße Kupfer gewonnen und an dritter Stelle finden sich sogar in ansehnlicher Zahl wirkliche Diamanten. Der Ertrag ist so bedeutend, daß er bereits den 6. Teil der Diamantförderung der Welt ausmacht und der Verwaltung in diesem Jahre (1909) den 3. Teil von 20 Millionen Mark einbrachte. Eisenbahnen durchqueren

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 252

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
252 Heere der übrigen Staaten für den Kriegsfall unter Preußens Oberbefehl stellte. Der durch französische Eifersucht und Rachegelüste, sowie durch ultra- montane Einflüsse auf Napoleon Iii. 1870 herbeigeführte, für die deutschen Waffen so glorreiche Krieg hat Deutschland endlich nahezu seine politische Einheit, dem Reiche wieder einen Kaiser, die ihm gebührende Stellung unter den Mächten der Erde und Jahrhunderte lang entrissen gewesene deutsche Lande, Elsaß und Lothringen, zurück gegeben. So herrliche Erfolge der- danken wir nächst unserem heldenmütigen Kaiser Wilhelm I. und den ihm zur Seite stehenden großen Männern dem allmälig erstarkten Nationalgefühle der Deutschen und ihrer altbewährten Tapferkeit. A. Das deutsche Reich. 25 Staaten und das unmittelbare Reichsland Elfaß-Lothringen. 98171/2 Cm., 41,060,700 E. § 69. I. Aas Königreich Ureußen mit Lattenburg. 6326,1?« Qm. 25,723,754 E.1) Der Preußische Staat in seiner heutigen Ausdehnung vom 23° 31, 50" bis 40°, 32' 25" Obr. und vom 49° 6' 45" bis 55° 52' 56" Nbr. bildet, abgesehen von einigen durch andere Staaten umschlosseneu Theilen (Hohenzollern) ein zusammenhängendes Ganze, das mehrere andere kleine Staatsgebiete umschließt. Er wird im O. in (175 Ml.) langer Linie von Rußland; im S. von Oesterreich, dem Königreich Sachsen, den Sächsisch- Ernestinischen Ländern, Renß jüngerer Linie, den beiden Schwarzburg, von Baiern und dem Großherzogthum Hessen; im W. von Dentsch-Lothringen, Luxemburg-Belgien und den Niederlanden; im N. von Oldenburg, Bremen, Hamburg, Dänemark, Lübeck, den beiden Mecklenburg und von der Nord- und Ostsee (218 Ml. l.) begrenzt. Von der Beschaffenheit der Küstenlinie und der ihr eigentümlichen Haffbildung ist schon früher (S. 47, 117 und 230) die Rede gewesen. Welche Gebirge und Stromgebiete sallen innerhalb dieser Grenzen? Von den Bewohnern gehören 22 Mill. der deutschen, 2 Mill. der slavischen Nationalität, 150,000 der dänisch redenden, und eben so viel der litthauischeu, 11,000 der wallonischen Bevölkerung, nach dem religiösen Bekenntniß 16 Mill. der evangelischen, 8^ Mill. der römisch-katholischen Kirche, ca. 100,000 anderen Consessionen und 300,000 dem Judenthum an. 1) Die Bevölkerungszahlen sind fämmtlich nach den von dem Königl. Preuß. Statistischen Bureau mitgetheilten „Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dec. 1875 im Königreich Preußen" bestimmt.

4. Die Kämpfe mit Hendrik Witboi 1894 und Witbois Ende - S. 15

1912 - Leipzig : Voigtländer
witboikriege recht unangenehm werden konnte. Bei den übelberufenen Nhauas-hottentotten war etwa im Oktober 1893 ein deutscher Händler ermordet worden, die seitens des Majors v. Zran^ois verlangte Auslieferung der Mörder indessen bis jetzt unterblieben. Letzteres mit gutem Grunde, denn der Kapitän war, wie wir später sehen werden, selbst bei der Sache beteiligt gewesen. Dafür hatten die Khauas dann Anfang 1894 noch die unter deutschem Schutz stehende Betfchuanenanfiedlung Aais überfallen, ausgeplündert und die Bewohner, soweit sie nicht niedergeschossen oder geflüchtet waren, als (Befangene weggeführt. An diesem Raubzuge hatte sich auch eine Anzahl Gokhaser Hottentotten beteiligt. Derartige Vorkommnisse legten den Gedanken nahe, daß es Heit sei, unsere bisherige nominelle Herrschaft, im Ramalande wenigstens, in eine tatsächliche umzuwandeln. Überdies war sicher, daß witboi von seinen dortigen Stammes5 genossen fortgesetzt heimliche Unterstützung erhielt. Es wurde daher zur tatsächlichen Aufrichtung der Schutz- herrschaft im Namalande geschritten. Major v. $ran?ois, der am 12. Zebruar 1894 von seinem Kriegszug zurückgekommen war, stimmte diesem Plan sofort zu. wir verabredeten eine Teilung der Truppe, er sollte mit dem einen Teil das westliche Namaland pazifizieren und zugleich den immer noch trotzig im Seide stehenden witboi im Schach halten, ich das östliche und zugleich die Khauas- hottentotten bestrafen. Um während dieser auf lange Monate berechneten Abwesenheit der Truppe von Windhuk jeder Besorgnis für Den Rücken enthoben zu sein, wurde ferner beschlossen, den Baytveg, vor allem den an ihm gelegenen wichtigen hereroplatz (Dtjimbingtve zu besetzen. Unvermutet tauchten daher Mitte $ebruar plötzlich deutsche Truppen an letztgenanntem Platze auf und ließen sich unter Leutnant Schwabe — dort häuslich nieder. Daß der dortige hererohäuptling Zacharias zu diesem Zuwachs an seinem Platze ein freundliches Gesicht gemacht hätte, sann ich nicht sagen. Ich war indessen persönlich mitgeritten und beruhigte ihn, so gut ich konnte. Mit einer stärkeren Besatzung wurde ferner der Hafenplatz Swakop-munö unter dem Leutnant (Eggers belegt und die Verbindung zwischen diesem und (Dtjimbingtve durch die Unterstationen 15

5. Die Kämpfe mit Hendrik Witboi 1894 und Witbois Ende - S. 23

1912 - Leipzig : Voigtländer
nach einer vierjährigen Tätigkeit im Schutzgebiete -auf Heimatsurlaub zu gehen. Da der Major über die Kap« folonie reifen wollte, führte ihn später fein weg über warmbaö, die Refiöertz des Nebenbuhlers Iditbois, Wilhelm Christian, des Kapitäns der B^möelszwarts-Hottentotten. Letzterer hatte unseren Kampf mit ersterem mit erfreuter Genugtuung verfolgt und die öeutfche gähne im Süöen hochgehalten. Auf meinen Wunsch benutzte Major v. $ran?ois die Gelegenheit, um auf der Durchreife auch in warmbaö eine kleine Station zu grünöen, öa mir selbst die Zeit zum Besuch des Platzes nicht mehr reichte, fluch in Bethanien blieb eine stärkere Station unter Leutnant v. Zieten zurück. Den nunmehr vereinigten Rest unserer beiöen Abteilungen entsanöte ich in das Lager von Tsubgaus, wo er vorläufig unter Befehl des Leutnants v. $ran$ois verblieb, währenö ich mich persönlich nach Keetmanshoop begab. Auch die Keetmanshooper Hottentotten zeigten sich als ein frieöliches Völkchen, das unter dem Missionar $enchel aber auch einen Leiter besaß, der Kopf und herz an der richtigen Stelle hatte. In der Nähe Keetmanshoops wohnten öamals örei Weiße bzw. Halbweiße, welche in dem Deröacht ftanöen, Munitionslieferanten für witboi gewesen zu sein. Sie tvuröen alle örei ausgewiesen. Einer öerselben, Duncan, erkaufte sich später mittels freiwilliger (Bestellung tvieöer die Rückkehr. (Er wuröe zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Zur Unter« binöung weiteren Schmuggels wuröe in Koes eine Grenzstation errichtet, womit auch zugleich Hanö auf das Gebiet der $elöschuhträger gelegt war. Soweit die mäßigen Stationsbesatzungen öies verbürgen konnten, erschien nunmehr das Ramalanö gesichert und als einziger $einö nur noch witboi übrig. Ich begab mich jetzt persönlich in das Lager von (Tsubgaus und trat von öa am 24. April Den Vormarsch gegen witboi an. Kapitän henörik witboi befanö sich noch an öerselben Stelle, an der die letzten Kämpfe mit ihm unter Major v. $ran?ois stattgefunden hatten, nämlich in der (Eingangsschlucht des Naukluftgebirges. Znöessen war die Nachricht hierüber zunächst noch nicht als verbürgt anzusehen, öa von den (Eingeborenen es niemanö wissen wollte, teils aus $urcht vor witboi, teils aus Sympathie mit ihm. 23

6. Die Kämpfe mit Hendrik Witboi 1894 und Witbois Ende - S. 62

1912 - Leipzig : Voigtländer
stände. Es Hai Stimmen gegeben, die diese beiden, äußerlich so loyalen Kundgebungen Iditbois noch wenige Wochen vor seinem Abfall für eine Heuchelei erklärt haben, aus dem Bedürfnis entsprungen, der deutschen Regierung Sand in die Augen zu streuen. Diese Stimmen übersahen jedoch, daß zwischen beide Handlungen des Kapitäns ein weiteres Ereignis von weittragender Bedeutung gefallen ist, nämlich die Ankunft der aus dem Seide geflüchteten Iditbois in ihrer Heimat. Diese scheint Mitte September erfolgt zu sein, und Anfang Oktober schlug der Kapitän los1). Sehr nahe liegt daher der Gedanke, daß die Erzählungen dieser Flüchtlinge, die in deren eigenstem Interesse nur gefärbt sein konnten, neben den bereits erwähnten religiösen Beweggründen bei dem Kapitän den letzten Ausschlag gegeben haben. Die zurückgekehrten Iditbois werden sich wohl mit schlechter Behandlung entschuldigt, aber auch ihrer Überzeugung Ausdruck gegeben haben, daß die Deutschen mit den Hereros nicht fertig werden würden. Fehler in der Behandlung der Iditbois mögen seitens der neu ins Land gekommenen Offiziere und Mannschaften wohl auch gemacht worden sein. Auch an unvorsichtigen Äußerungen seitens weißer Ansiedler über Entwaffnung und Absetzung mag es nicht gefehlt haben. Wie sehr manchmal auf feiten der weißen Bevölkerung es überhaupt an Verständnis für die Behandlung (Eingeborener gefehlt hat, beweist von neuem ein Fall, der erst kürzlich zu meiner Kenntnis gekommen ist. Die Mitteilung stammt von einem ehemaligen südwestafrikanischen Offizier, welcher als Augenzeuge bei dem Dorfall zugegen gewesen war. Idenige Monate vor dem Aufstande kam der Kapitän Iditboi auf einer Reife durch fein Land zu einer deutschen Polizei-station und bat die Frau des abwesenden Polizisten um eine Tasse Kaffee. Letztere, eine große, kräftige Person, packte den kleinen, alten Mann und warf ihn kurzerhand !) Don etwaigen Emporungsabsichten des Kapitäns muß 3. B. auch der Unterkapitän Samuel Isaak bis zuletzt nichts gewußt haben, wenigstens kam noch Anfang Oktober einer von dessen lvagen durch Kehoboth, um in Windhuk Fracht zu Halen. Ich habe ihn dort persönlich mit Beschlag belegen und die Begleitmannschaft gefangensetzen lassen. 62

7. Die Kämpfe mit Hendrik Witboi 1894 und Witbois Ende - S. 24

1912 - Leipzig : Voigtländer
Weder Führer noch Spione waren zu finden. Zunächst blieb daher nichts anderes übrig, als aus dem Lager von Tsubgaus aufs Geratewohl den Marsch nach der Naukluft anzutreten. Unterwegs stieß der Führer der Bastards, Hans virgaard, zur Truppe. Obwohl er nur zehn seiner Leute bei sich hatte — die Kriegsluft der Bastards hatte stark abgenommen —, war mit feinem (Eintreffen dem $ührermangel doch sofort abgeholfen. Hans virgaard ritt eines Morgens los, hob eine abseits gelegene Busch* mannswerft aus und brachte deren Insassen ins Lager. Die vier Intelligentesten wurden als Führer angeworben, der Nest beschenkt und entlassen. Diese Buschmänner brachten die erste bestimmte Nachricht, daß witboi noch in der Naukluft sitze. Am 6. Zttai traf die Truppe vor der Naukluft ein. Sobald ich Gewißheit über den Aufenthalt Iditbois hatte, war ich mit diesem in Briefwechsel getreten, um über feine Persönlichkeit und feine Absichten Klarheit zu gewinnen. Taktisch hat einem eingeborenen Gegner gegenüber ein solcher Briefwechsel nebenbei auch den Vorteil, daß man stets über dessen verbleib unterrichtet wird. Die in Afrika für uns unliebsamste Möglichkeit, daß der Gegner spurlos verschwindet und uns das Nachsehen überläßt, wird so ohne viel eigene Anstrengung und Gefahr vermieden. Aus diesem Briefwechsel möge das Wichtigste hier folgen: Naauklof, den 4. Mai 1894. Mein lieber hochedler Deutsch-Kaiserlicher Herr Stellvertreter v. Francois. Euer Edeln fragen mich, ob ich Frieden mit Ihnen machen will oder Krieg? Darauf antworte ich: Francois weiß es ganz gut und Euer hochedeln auch, obwohl (Euer Edeln nicht hier waren, daß ich von alters her mit Ihnen, mit Francois und mit allen weißen Leuten Frieden gehalten habe1). Francois hat mich nicht geschossen um des Friedens willen, sondern darum, daß ich mit ihm in Frieden war. *) Es ist richtig, daß tditboi während feiner Kriege mit den Hereros Leben und (Eigentum weißer stets geschont hat. 24

8. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 20

1908 - Berlin : Voss
— 20 - quartiere» Gewehre ergreifen mußten, uttb die Kolonne v. d. veydc wurde nachmittags zurückgedrängt, aber die übrigen Kolonnen konu- teu im Vorrücken bleiben. Die Masse des Herero-Bolkes wälzte sicy in der Nacht und am M,or'geu des 12^ m o<e freigebliebene südöstliche Richtung, auf das Sandfeld zu. Die Verfolgung ver- hinderte ein Ausweichen in Gegenden mit Wasserstellen. Die Mehr- zahl der Hereros mit ihren Viehherden verdurstete und verhungerte im Sandfelde, nur wenige hundert Männer retteten sich auf eng- lisched Gebiet, sowie zu deu Hottentotten, bei denen sie dann am Aufstaude teilnahmen. Der Gesamtverlust der Deutscheu am 11. August betrug 5 Offiziere, 22 Mann tot, 7 Offiziere und 53 Mann verwundet. Die Truppen wurden dann längere Zeit im Nordosten der Kolonie in Postierungen festgehalten, um eine Rückkehr von Herero-Bauden zu verhindern. Nicht wenige Typhus-Erkrankuugen schwächten den Bestand. Inzwischen waren Anfang August im Südeu der Kolonie neue Unruhen ausgebrochen, und es folgte — nach der Katastrophe am Materberge unerwartet und ganz unverständlich — am 3. Oktober die Kriegserkläruug H endrick Witboi' s: „er wolle jetzt aufhören, der deutscheu Regierung zu folgen."**) Distriktshauptmann v Burgsdorff begab sich sogleich zu dem 80jährigen Kapitain, um ihn umzustimmen, er wurde aber am 4. durch einige Hottentotten erschossen, nachdem er zugegeben, daß er den Bries Hendrik Witboi's erhalten hätte. Bei Rietmont sammelten sich 8— 900 Witboi-Krieger, in Gideon, 60 Km entfernt, 85 deutsche Reiter und Farmer mit 178 Frauen und Kindern. Den Witboi's schlössen sich die östlich der Linie Rehoboth—gibeon—keetmanshoop wohnenden Hottentotten an: die rote Nation (50 Krieger), von den Franzmans 120 Krieger (etwa Vt) unter Simon Kopper und die Feldschuhträger (100—150). Die Bethanier (200—300) blieben treu, die Topnaars und Zwart- bois im Norden konnten entwaffnet werden. Unter den 300- 400 Krieger zählenden Bondelzwarts war seit Ende Juli eiu neuer und sehr gewandter Bandenführer, der Herero M oreng et,15) aufgetaucht. Er hielt sich bei Kachanas an der englischen Grenze. Am 30. August fiel im Gefecht gegen ihn Leutnant v. Stempel, welcher mit nur 24 u) erklärlich nur durch die Befürchtung der Hotteutotteu, sie würden nach Besiegnng der Hereros entwaffnet werden. 15) nach anderen Nachrichten ein Dainara-Bastard.

9. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 22

1908 - Berlin : Voss
_ 22 _ flüchteten nach Osten auf englisches Gebiet in die Kalahari-Wüste, so daß mit stärkeren Kräften die Operationen gegen die Bandenführer Morenga und Morris in den Großen Karas-Bergen aufgenommen werden konnten. Dieselben wurden im März, iu deu Gefechten bei Aob und Narndas zersprengt, Morenga noch einmal am 26. April bei Gananis geschlagen. Letzterer flüchtete mit 150 Mann über die englische Grenze, an welcher ein Teil der Bande entwaffnet wurde. Oberst Deimling mußte in Folge eines Sturzes für einige Zeit noch Deutschland zurückkehreu. Die iu die Kalahari-Wüste geflüchteten Witbois wurden durch eiue Aufstellung am Nossob und Auob beobachtet, einzelne Teile am 25. März bei Aminuis und am 7. April am Große» Nosseb zurück- gedrängt,") im Juui und Juli, als ihre Wüsten-Nahrung, die Tschamas-Melonen, erschöpft war, brachen sie durch und erreichten ihre alten Wohnsitze zwischen der Naukluft und Bethanien, um vou hier aus Vorräte aus der Etappenstraße Windhnk -Keetmaushoop abzufangen, was auch zeitweise gelang. General o. Trotha versuchte Hendrik Witboi zu umstellen, der- selbe entkam aber Anfang August mit 50 Mann nach dem Osten. Eine im Westen verbliebene Bande wnrde am 13. September bei Nubib gestellt und verlor 80 Tote. Am 29. Oktober erlag dann der berühmte 80jährige Krieger Hendrik seinem Geschick. Beim Angriff auf einen Transport bei Fahlgras erhielt er einen Schuß in den Oberschenkel und starb eiue halbe Stunde daraus au Verblutuug. Seine letzten Worte waren: „Es ist jetzt genug, mit mir ist es vorbei, die Kinder sollen jetzt Ruhe haben." Hendrik war iu seiner Art eine bedeutende Persönlichkeit mit weit reichendem Einfluß. Bei großer Schlauheit und berechnendem Ego- ismns ließ er sich doch von einer mystischen religiösen Stimmung verzweifelten und erfolgreichen Bajonettangriff gegen den doppelt überlegenen Feind, welcher die Wasserstelle besetzt hatte. Der tötlich verwundete Major v. Nauendorfs bot 1000, dann 10 000 Mark für einen Schluck Wasser, lehnte aber dann den letzten Schluck Rotwein, den der verwundete Sergeant Wehinger ihm brachte, mit den Worten ab: „Trinken Sie es selbst, lieber Kamerad, Sie müssen wohl noch zu Ihrem Geschütz zurück, mit mir ist's doch bald aus." — In diesem Gefecht versuchten die Hottentotten Geschütze im'sturm-- anlauf zu nehmen, während sie sich sonst nur in geschickter Defensive oerhielten — Durch den Sonnenbrand bei Wassermangel wurden einige Deutsche sinuig. i') Anlage 4, Einzelschilderung.

10. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 135

1908 - Berlin : Voss
1906. Anfang Mai. Der verwundete Morenga von der englischen Polizei gefangen genommen. 1906. 15. 10. Die Dar-es-salam—morogoro-Bahn erreicht den 90 km Punkt. 1906. 23. 12. Unt.erwerfungs-Ab kommen mit den Bondelzwarts. 1907. 27 1. Eröffnung der Lome^-Palime-Bahn und der Ausstellung in Lome. 1907. 31. 3. Aufhören des Kriegszustandes in Südwestafrika. 1907. 13. 8. Morenga überschreitet für kurze Zeit die deutsche Greuze mit einer neu gesammelten Bande von 40—50 Mann. 1907. 27. u. 28. 8. Siegreiches Gefecht einer Portugiesischen Expedition (2700 Mann) gegen die Ovambos bei Musilo. 1907. 20. 9. Morenga fällt in der Kalahari im Kampfe gegen Kap-Polizei. — Anlage 2. Das Ende der Zelewskifchen Expedition in Uhehe am 17. fluguff 1891. Nach Gründung der Stationen Mpapna und Tabora blieben die Raub-« Stämme der am oberen Rufiyi ansässigen Mafiti und der Wahehe südlich des großen Ruahafluffes noch unabhängig, sie fielen wiederholt in die Länder Ufagara und Ugogo au der Karawanenstraße nach Tabora und dem Tanganika ein, dehuteu sogar ihre Raubzüge bis in die Küstengebiete aus. Hauptmann Fouck schildert deu im Sommer 1891 gegen die Wahehe unternommenen Kriegszug in seinem Buche „Deutsch-Ostafrika" folgender- maßen: „Als im Juni 1091 die Nachricht an der Küste eingetroffen war, daß die Mafiti wieder raubend und plündernd bis fast nach Kilwa vorgedrungene seien, wurde der Plan gefaßt, sie im eigenen Lande aufzusuchen und zu be- strafen, um ihren Beutezügen ein Ende zu machen. Es wurde daher die bis dahin größte ins Innere entsandte Truppen- macht unter dem Chef V. Zelewski von Kilwa aus gegen die Mafiti in Marsch gesetzt. Die Expedition bestand aus 11 Europäern, 2 Kompagnien Snlu, 2 Kompagnien Sudanesen, 3 Geschützen und 500 Trägern.^) Unterwegs entschloß sich Zelewski, der zur Verpflegung der Karawane nach Norden ausbiegen mußte, iufolge neuer Raubzüge der Wahehe zuerst mit diesen abzurechnen und marschierte auf die Hauptstadt des Landes Jringa los. Die Wahehe wichen zurück. Beim Vorrücken wurden eine Anzahl Temben (große, zusammenhängende, meist leckige Gehöfte mit Erddach) zerstört und die sich zeigenden Wahehe durch Schüsse verjagt. Beabsichtigt war zunächst, eine Strecke vor der Hauptstadt zu warten, um uoch einen Vergleich zu ermöglichen, bezw. einen Schutzvertrag abzuschließen. Wie später durch überlebende Augenzeugen und durch Schilderungen von Wahehe — besonders durch diejeuige ihres Führers Mgaugire — die zu- gegen waren, festgestellt wurde, spielte sich nuu das solgeude Drama ab. Der i) Im ganzen etwa 900 Köpfe.
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